Belvederebrücke
Ein filigranes Schwergewicht

Seit Sommer 2010 verbindet neue Fuß- und Radwegebrücke die bis dahin getrennten Stadtteile Müngersdorf und Vogelsang und rückt auch andere Stadtteile in bequem erreichbare Nähe: Junkerdorf, Lövenich und Widdersdorf im Westen, Braunsfeld, Ehrenfeld und Bickendorf im Osten. Die Brücke befindet sich südlich der Ausfahrt „Widdersdorf/Lövenich“ des dort vierspurigen Militärrings. Sie schafft einen Übergang über diese Verkehrsader und die dreigleisige Bahntrasse.

Konstruiert ist die Brücke als Stahlüberbau, der auf Stahlbetonpfeilern gelagert ist. Der Überbau wurde als Trogquerschnitt in Stahlbauweise hergestellt. Die Überbauten wurden je Achsabschnitt einzeln eingehoben.

Die Konstruktion des rd. 107 Meter langen Bauwerks, das aus vier je 20 Tonnen schweren Stahlelementen besteht, war relativ kompliziert. Der Müngersdorfer Grüngürtel liegt auf der Rheinterrasse, rund neun Meter oberhalb der Vogelsanger Seite. Deshalb musste dort zum Höhenausgleich ein aufwändiges Rampenbauwerk als Auf- und Abstiegsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer errichtet werden.

Das Rampenbauwerk ist offen konstruiert und ermöglicht durch seine Transparenz eine sichere Nutzung für Fußgänger und Radfahrer. Gegenüber einem Aufzug hat die Rampe zudem den Vorzug, dass sie wesentlich wirtschaftlicher betrieben werden kann, weniger Vandalismus gefährdet und damit deutlich nachhaltiger ist.

Das filigrane Erscheinungsbild des vom Kölner Architekten Reinhard Angelis entworfenen Bauwerks täuscht allerdings ein wenig. 103 Tonnen wiegt der Stahlkoloss, der nach einer Bauzeit von nur 6 Monaten im Juni 2010 fertiggestellt wurde.

Projekt Belvederebrücke
Bauherr: Hiba Grundbesitz GmbH & Co. KG
Architektur: Reinhard Angelis, Köln
Generalunternehmer: Friedrich Wassermann GmbH & Co. KG
Statik: Pirlet u. Partner, Köln
Fakten: Gesamtlänge: 107,32 m, 4 Stahl-Brückenelemente mit einer Länge von jeweils ca. 25 m, Stahlgewicht der Brückenkonstruktion ca. 103 to, mittlere Höhe ca. 8 m, Lagerung auf 5 Stahlbetonauflagern, Rampenbauwerk aus Stahlstützen mit Betonrampen und Betontreppen, Rampenlänge gesamt 156 m, Höhe 9,0 m
Fertigstellung: 2010
Bauzeit: 6 Monate

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