Pionierprojekt feiert Richtfest
Knapp ein Jahr nach der Grundsteinlegung feierten die Bauherren Friedrich Wassermann und WvM Immobilien in Köln-Braunsfeld am 24. Juni 2020 Richtfest für das Pionierprojekt Clarenbachplatz1. Die Projektpartner Friedrich Wassermann und WvM Immobilien sind die Ersten in Deutschland, die Güterbahngleise mit Wohnraum überbauen und sich einem derart innovativen Projekt stellen.
Eröffnet wurde die Zeremonie, die aufgrund der Corona-Pandemie ohne Gäste vor Ort auskommen musste, dafür aber von vielen Zuschauer per Livestream im Internet verfolgt wurde, von Anton Bausinger, dem Geschäftsführenden Gesellschaft der Bauunternehmung Friedrich Wassermann GmbH & Co. KG. Er dankte den Handwerkern für den reibungslosen und vor allem unfallfreien Bauverlauf und hob hervor, dass sich dieses herausfordernde Projekt im Zeitplan befindet. „Der Weg bis zum Richtfest war lang. Seit zehn Jahren arbeiten wir bereits an dem Projekt. Und wir haben uns trotz Skepsis und Widerständen durchgesetzt. Für mich wird ein Traum zur Realität, wenn wir im Februar 2021 die Fertigstellung dieses Pionierprojektes feiern“, betonte Anton Bausinger.
Der stellvertretende Bürgermeister Roland Schüler bezeichnete das Wohnprojekt und die Errichtung des neuen Stadtplatzes als einen großen Gewinn für den Stadtbezirk Lindenthal. Pfarrer Uwe Zimmermann vom Clarenbachstift dankte für die sehr gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit und wünschte dem Bauprojekt einen weiterhin guten Verlauf und Gottes Segen.
Sicheres Wohnen über Gleisen
Mit dem Projekt Clarenbachplatz1 überbauen Friedrich Wassermann und WvM Immobilien über eine Länge von 160 Metern den Schienenweg. Die städtebauliche Idee des Projektes wurde im Rahmen einer Bürgerwerkstatt von md3+ Architekten, Matthias Dittmann, die anschließend auch die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellten, entwickelt. Basierend auf dem Entwurf des Kölner Architekturbüros entstehen 67 Wohnungen und knapp 550 m² Gewerbefläche, verteilt auf drei Häuser. Unterirdisch entstehen 94 Tiefgaragenstellplätze. Um die Erschütterungen des Güterzuges vom Boden und dem Gebäudetrakt bestmöglich zu reduzieren, wurden die Gleise vor Baustart mit einer 50 Zentimeter dicken Betonschicht und mit Gummipolstern unterfüttert. Damit Anwohner und die neuen Bewohner den Bahnverkehr kaum spüren, werden die Wand- und Deckenflächen im überbauten Gleisbereich mit Dämmstoffen belegt. Eine schallabsorbierende, 1,20 m hohe Lärmschutzwand, die parallel zum teilüberbauten Gleis verläuft, sorgt zusätzlich für eine geringe Lärmbeeinträchtigung.
Aufgrund der architektonischen und technischen Herausforderungen, die mit dem Bauvorhaben einhergehen, ist das Projekt für den diesjährigen „polis-Award“ in der Kategorie „Intelligente Nachverdichtung“ nominiert.
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